Ein Besuch beim Merler Sternsingerprojekt in Ghana

Ernährungssicherung in der Diözese Navrongo-Bolgantanga

Angelika und Thomas Herwartz haben im Oktober 2019 das Dorf Soe Yidingo im Norden von Ghana besucht, das 1,5 Autostunden von der Stadt Bolgatanga entfernt liegt. Hier ihr Reisebericht aus dem Dorf, in dem durch das Sternsingerprojekt der Pfarrgemeinde Sankt Michael in Meckenheim-Merl viele Frauen und Kinder eine neue Lebensperspektive gewonnen haben:

Etwa 40 Frauen mit ihren unter fünf Jahre alten Kindern erwarteten uns im Schatten eines großen Baumes. Sie waren Teilnehmerinnen des Projektes und berichteten uns über die Änderungen, die in den letzten Jahren erreicht wurden. Der Oktober ist einer der fünf Regenzeitmonate. Alles war grün, manches sumpfig oder sogar überschwemmt. Viele Früchte reiften, darunter Erdnüsse, Reis, Hirse. In den sieben Monaten der Trockenzeit mit regelmäßig über 40 Grad sieht das anders aus. Dann finden nur die frei umherschweifenden Ziegen und Rinder noch etwas.

Die Projektmittel aus Meckenheim erlaubten es, einen Zaun um ein etwa 1500 Quadratmeter großes Gelände zu ziehen, einen Brunnen zu bohren und ein Bildungsprogramm zu starten. Die Frauen berichteten:

• Wir können jetzt in der Trockenzeit Gemüse ziehen (Ernte etwa alle drei Wochen).

• Wir haben gelernt, mit Hilfe von Rinderdung Dünger und aus bestimmten Pflanzen Insektizide herzustellen und richtig anzuwenden.

• Wir kochen jetzt aus vielen verschiedenen Früchten und auch Pflanzenteilen, die wir vorher nicht benutzt haben, schmackhaftes und abwechslungsreiches Essen.

• Wir wissen jetzt, dass wir die Sauberkeit in und um unsere Häuser verbessern müssen, damit unsere Kinder gesund bleiben.

• Jetzt sind unsere Kinder gesünder: keine Blutarmut mehr, kein Durchfall, weniger Hautprobleme.

• Jetzt haben wir genug zu essen. Niemand ist mehr gezwungen, in der Trockenzeit in den Süden von Ghana zu reisen, um dort Gelegenheitsarbeiten anzunehmen.

• Jetzt können wir sogar Gemüse auf dem Markt verkaufen.

• Jetzt arbeiten wir oft gemeinsam und haben eine gemeinsame Kasse gegründet, die jeder als Sparkasse nutzen kann, aus der aber auch Kleinkredite vergeben werden.

• Alle zahlen einen regelmäßigen Beitrag, aus dem beispielsweise Reparaturen (Pumpe, Zaun) bezahlt werden können.

Wie geht es im Projekt weiter?

Zwei Jahre lang wurde es täglich betreut. In den nächsten drei Jahren soll diese Betreuung nur noch etwa einmal in der Woche stattfinden. Danach soll sich die Gruppe selbst erhalten.

In diesem Dorf gehörten 202 Frauen mit ihren Kindern zur Projektgruppe. Insgesamt gibt es im Augenblick sechs solcher Projektdörfer. Die Diözese Bolgatanga-Navrongo, die etwa fünfmal so groß wie die der Erzdiözese Köln ist, hat das Verfahren an diesen sechs Dörfern erprobt und möchte es auf weitere 10 Dörfer anwenden. Zum Bistum gehören 140.000 Katholiken, das sind etwa 7 Prozent der Bevölkerung.

Von den Berichten der Frauen waren wir sehr beeindruckt. Auch in den Höfen und den Feldern konnten wir uns umsehen. Wir haben den Eindruck gewonnen, dass es sich um ein sehr umfassendes und dauerhaft hilfreiches Projekt handelt.

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