Die in Dresden geborene Paula Modersohn-Becker stammte aus einer bürgerlichen, nicht sehr wohlhabenden Familie. Die Eltern waren liebevoll, aber auch kritisch – vor allem aus den Briefen des Vaters lassen sich die hohen Ansprüche an die Tochter und ihre Kunst ablesen, die wohl niemals zu erfüllen waren. Auch wenn es ihnen lieber gewesen wäre, dass die Tochter den Beruf einer Gouvernante ergriffen hätte, legten die Eltern Paula aber keine Steine in den Weg, der tatsächlich ein „ganz eigener“ war und sie nach Worpswede führte, aber immer wieder auch nach Paris.
Nach ihrer Heirat mit dem Künstler Otto Modersohn lebte sie in Worpswede und schuf eine Vielzahl von Kunstwerken – darunter zahlreiche Selbstbildnisse, Porträts anderer wie von dem mit ihr befreundeten Rainer Maria Rilkes, Landschaften oder Stillleben. Ein sehr häufiges Motiv sind Kleinkinder und Mütter – Ausdruck ihrer Sehnsucht nach einem eigenen Kind, die sich schließlich 1907 erfüllte. Wenige Wochen nach der Geburt der kleinen Mathilde aber starb Paula Modersohn-Becker, nur 31 Jahre alt, an einer Embolie. Sie hinterließ ihr neugeborenes Kind, ihren Ehemann und ein Werk von mehr als 700 Gemälden und über 1000 Zeichnungen. In der Nazizeit wurde ihre Kunst als „entartet“ verunglimpft, heute zählt Paula Modersohn-Becker zu den bekanntesten deutschen Künstlerinnen.
Stefanie Schröder bekam für ihre Lesung viel Beifall. Büchereileiter Herbert Kalkes hatte die Autorin und ihren Mann – die schon mehrfach in Meckenheim zu Gast waren – zum Auftakt willkommen geheißen. Sabrina Gutsche, Vorsitzende der Frauen Union, dankte „mit dem, was Meckenheim zu bieten hat“: Freilandrosen und Frühäpfeln.