Christiane Wirtz kämpfte gegen die Krankheit, wollte die Diagnose nicht akzeptieren, bekam weitere Psychosen und verlor am Ende ihre Arbeit und später ihre Eigentumswohnung. Doch trotz aller Rückschläge hat sie nicht aufgegeben. Sie sagt: „Ich habe die Krankheit, so schwer es ist, angenommen.“ Und sie hat sich Stück für Stück wieder zurück ins Leben gekämpft. Schreiben war und ist ihr dabei eine große Hilfe.
Christiane Wirtz trägt vor 60 Zuhörern im SPZ entscheidende Kapitel aus ihrem Buch vor und schildert Tiefpunkte ihres Lebens, aber auch Erlebnisse, die in der Rückschau sie selbst und die Zuschauer schmunzeln lassen, weil sie so „Neben der Spur“ sind. Beispielsweise ihre feste Überzeugung, das sie mit Barak Obama und mit Mick Jagger in enger familiärer Beziehung steht.
In der folgenden Diskussions- und Fragerunde zeigt sich, dass viele Betroffen und Angehörige ähnliche Erfahrungen wie die Autorin gemacht haben und noch machen. Und dass gerade auch bei Arbeitgebern psychisch erkrankte Mitarbeiter immer noch sehr wenig Verständnis finden und schnell ausgegrenzt und abgewertet werden.
„Im SPZ beraten und betreuen wir im Rhein-Sieg Kreis zahlreiche Betroffene aber auch Angehörige, Freunde und Arbeitgeber von Betroffenen.“, so Rodger Ody, Fachbereichsleiter des SPZ. „Mit den Angeboten im SPZ möchten wir die Teilhabe von Menschen mit psychischen Erkrankungen am gesellschaftlichen Leben verbessern und gleichzeitig auch die Krankheit noch mehr in die Öffentlichkeit bringen. Die sehr persönliche Geschichte von Christiane Wirtz und die Begegnungen von Menschen mit und ohne Erkrankung, auch hier im SPZ, soll Betroffene ermutigen, mit Ihrer Erkrankung offen umzugehen. Und vielleicht trägt diese Buch ein wenig zur Entstigmatisierung bei.“