Mittwoch, 28. Juni 2017, 20:52 Uhr

150 Jahre Kolpingsfamilie Meckenheim: 1867 - 2017

150 Jahre Kolpingsfamilie Meckenheim:   1867  -  2017 

Die Kolpingsfamilie Meckenheim hat am 25. Juni 2017 mit einem feierlichen Gottesdienst in St. Johannes der Täufer ihr 150-jähriges Jubiläum begangen. Das Festhochamt zelebrierte um 9:30 Uhr der Kolping-Bundespräses Josef Holtkotte zusammen mit Präses Dr. Reinhold Malcherek, Ehrenpräses Albrecht Tewes und Diakon Lux.

Anschließend empfing die Kolpingsfamilie ihre Mitglieder, Ehrengäste und Unterstützer sowie die Vertreter der Kolpingsfamilien aus dem Bezirk, der örtlichen Vereine und Organisationen zu einem geselligen Jubiläumsfest in der Schützenhalle mit folgendem Programm:

11.30 Uhr:    Empfang in der Schützenhalle der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft,
Meckenheim, Schützenstr. 12

  • Begrüßung Karl-Heinz Koop, Sprecher Leitungsteam
  • Grußworte Bürgermeister Bert Spilles
  • Festvortrag Dr. Markus Demele, Generalsekretär Kolping International:
    “Die Welt ist voller guter Ideen. Lass sie wachsen.“

12.30 Uhr:    Mittagspause (Suppengericht)

14.00 Uhr:    Ansprache Präses Dr. Malcherek:
“Das Wirken von Kolping in und für Meckenheim“

  • Grußworte der anwesenden Kolpingsfamilien
  • Grußworte anderer Vereine und Organisationen
  • Vortrag Diakon Willibert Pauels (‘ne bergische Jung‘):
    “Wenn der Mensch lacht, ist er leicht wie ein Engel.“
  • Dankworte

16.00 Uhr: Ausklang mit Kaffee mit Kuchentafel.

In seinem Festvortrag erläuterte Dr. Markus Demele das Wirken der Kolpingsfamilien und von Kolping International in vielen Ländern der Welt. Das Internationale Kolpingwerk versteht sich als weltweite Solidargemeinschaft, in der etwa 400.000 Mitglieder verbandlich organisiert sind. Basis ihrer Arbeit vor Ort sind die weltweit mehr als 7.300 ehrenamtlich tätigen Kolpingsfamilien. Vgl. hierzu die Weltkarte unter
www.kolping.net/wo_wir_sind/weltkarte.html

Insbesondere in den Entwicklungsländern werden Kolpingsfamilien aufgebaut und unterstützt, deren Mitglieder mit der Zielsetzung „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu einfachen beruflichen und handwerklichen Tätigkeiten ertüchtigt werden. Darüber hinaus werden z. B. durch die Vergabe von Kleinkrediten oder die Spende von Hühnern oder Ziegen die Lebensgrundlagen der Familien verbessert. Zum Beispiel führt schon eine sachgerechte Verwendung von Ziegendung führt zur Verbesserung von Ernteerträgen um bis zu 200 %. Dies wirkt sich sofort auf die Ernährungslage der Familien aus und ermöglicht oft erst den Schulbesuch der Kinder.

Präses Dr. Malcherek rief das Wirken der Kolpingsfamilie in Meckenheim in Erinnerung. Diese wurde am 8. Dezember 1867 als „Katholischer Gesellenverein“ gegründet. 55 Gesellen und 41 Handwerksmeister waren die ersten Kolpingmitglieder. Bereits 1849 hatte der Verein 126 Gesellen und 59 Meister als Mitglieder. 1884 wurde eine eigene Kolping-Krankenkasse gegründet, lange bevor die heutigen Ortskrankenkassen entstanden.

Schwere Zeiten waren während des Kulturkampes (1873-86), des ersten Weltkrieges und der nationalsozialistischen Herrschaft zu bestehen, in denen zeitweise die Vereinsarbeit eingestellt werden musste, z. B. weil das Kolpingwerk als staatsgefährdend gebrandmarkt oder verboten wurde. 

Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs zeigte sich, dass der Gesellenverein nicht mehr der alte und dass Wandel notwendig war, denn die traditionelle Wanderschaft der Gesellen kam weitestgehend zum Erliegen. Innerhalb der Kolpingsfamilien überwog nun der Anteil der beruflich und familiär etablierten Mitglieder. Zunehmend fanden Menschen aus unterschiedlichen Berufen und sozialen Schichten Interesse an der Kolpingsfamilie. Seit den 50er Jahren entstanden Gruppen „Jungkolping“, ab 1966 konnten dann endlich auch Frauen und Mädchen sowie Christen anderer Konfessionen aufgenommen werden.

Heute zählt die Kolpingsfamilie Meckenheim 83 Mitglieder aller Altersklassen. Die Kolpingsfamilie sieht sich als  Weg- und Wertegemeinschaft, weltoffen, dem Glauben verpflichtet, gleichwohl konfessions- und generationsübergreifend. Sie ist Bestandteil des nationalen und internationalen Kolpingwerkes, dem inzwischen in über 60 Ländern der Erde rd. 400.000 Mitglieder in ca. 5.800 Kolpingsfamilien angehören.

Getreu der Zielsetzungen ihres Gründungsvater Adolph Kolping, der  am 27. Oktober 1991 von Papst Johannes Paul II in Rom selig gesprochen wurde, setzte sich die Kolpingsfamilie Meckenheim nicht nur für die Bildung und religiöse Veranstaltungen ein, sondern pflegte auch die Geselligkeit. Aus ihrem Sängerkreis entstand schon früh der Kirchenchor Cäcilia. Die Schulung der Mitglieder hinsichtlich Notfall- und Erste-Hilfe-Maßnahmen sowie häuslicher Krankenpflege führte zur Gründung der Meckenheimer Maltesergruppe. Man beteiligte sich mit eigenen Sitzungen und Motivwagen am Karneval. Es wurde Fußball gespielt, auch in einer Damenmannschaft. Die Kegelmannschaften der Frauen und der Männer errangen bedeutende Pokale. Die Kolping-Straßenkegelbahn war lange Jahre bei Pfarr- und Straßenfesten fester Bestandteil. Die Erlöse dieser Veranstaltungen kamen stets sozialen Zwecken zugute.

Dieses soziale Engagement gilt auch heute noch: Jahrelang wurde eine Schreinerwerkstatt in der Partnergemeinde Kumasi in Ghana unterstützt. Seit 2008 warb die Kolpingsfamilie für ein Hilfsprojekt „Lichtbox für Ghana“, mit dem entlegene Krankenstationen ohne Elektrizität mit kleinen Solaranlagen und Speicherbatterien ausgestattet wurden, um nachts Licht für die medizinische Behandlung bereitstellen zu können. Insgesamt wurden 18 Lichtboxen installiert, die sich positiv bei der Behandlung von Patienten auswirken.

Die seit vielen Jahren regelmäßig durchgeführten Kolping-Themenabende zu gesellschaftlich-relevanten Problemen und Fragen setzen Impulse in der Erwachsenenbildung und treffen auf enorme Resonanz und eine große Beteiligung von Gästen. Daneben bleiben gesellige Veranstaltungen wie z. B. Wandern, Radfahren, Sommerfest und Grillnachmittag sowie religiöse Veranstaltungen wie Andachten und Wallfahrten regelmäßiger Bestandteil des aktuellen Programms.

Eine besondere Freude für die Teilnehmer war der Überraschungsgast Willibert Pauels, der den Karnevalisten als „‘ne bergische Jung“ bekannt ist. Der als Diakon tätige Pauels sprach in seinem Vortrag „Wenn der Mensch lacht, ist er leicht wie ein Engel“ mit seiner unvergleichlichen Art die Bedeutung von Humor für das menschliche und kirchliche Leben an. Er scheute sich nicht, über seine schwere Erkrankung (Depression) offen zu berichten und betonte, wie wichtig es sei, diese tabuisierte, aber weit verbreitete Volkskrankheit zu erkennen und ernst zu nehmen, da sie gut behandelbar sein.

Zum Abschluss des offiziellen Teils dankte der Sprecher der Kolpingsfamilie den zahlreichen Helfern, die durch ihren engagierten Einsatz erst die Durchführung dieses Jubiläumsfestes möglich gemacht haben.

Bei Kaffee und Kuchen saßen anschließend die Mitglieder der Kolpingsfamilie und deren Gäste beisammen. Sie zeigten sich beeindruckt von der riesigen Kuchentafel, die von vielen Damen gespendet wurde.

Anlässlich des Jubiläums wurde eine Festschrift erstellt, in der die 150-jährige Geschichte der Kolpingsfamilie sowie die heutigen Aktivitäten dargestellt werden. Darüber hinaus wird über den Gründungsvater Adolph Kolping und die Entwicklung des nationalen und internationalen Kolpingwerkes informiert. Diese Festschrift kann hier heruntergeladen werden.

Einen Eindruck von dem Jubiläumsfest gibt die folgende Bildergalerie wieder.

 

 

 

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